Gesucht – „Aberwitzige Kommentare“ aus den sozialen Netzwerken

Lesedauer 5 Minuten

Für die geplante Rubrik „drauflos gemeint“, sucht „Bürgersicht.de“ ausgefallene Kommentare. Beispiele dafür anbei.

Wer sich in den sogenannten „sozialen Nutzwerken“ tummelt kann es hin und wieder beobachten: Die Firnis die den zivilisierten Umgang miteinander vom asozialen Verhalten trennt ist erschreckend dünn. Augenfällig nicht nur durch Wortmeldungen aus den rechten oder linken Rändern unserer Gesellschaft. Nein, neben diesen meist ideologisch aufgeladenen „GEH STERBEN OPFER“ Versalien-Brüllern vergaloppieren sich in den Kommentarspalten zunehmend auch „aufgeklärte“ Zeitgenossen im Umgangston.

Da wird „drauflos gemeint“ was das Zeug hält. Die Hauptsache dabei scheint oftmals zu sein: Ich habe etwas in die Kommentarspalten geschrieben, also bin ich. Sinnhaftigkeit: Zweitrangig.
Moniert jemand Form und/oder Inhalt dieser Kommentare, kann es ungemütlich werden.

Zum Beispiel wurde es das, bei der Entgleisung eines Foristen und Hundebesitzers, als er einem Mitforisten, nachdem der sich ganz allgemein,  dafür aber wenig begeistert über Hundehalter äußerte, folgendes im Kommentar mitteilte:

Um sich einige Kommentare weiter, in leicht schizoider Art und Weise, selbst in Frage zu stellen:

Statt eines Arguments folgen oft persönliche Angriffe. Und weil einem dabei nicht gleich alle abwertenden Äußerungen für einen einzigen Kommentar gleichzeitig einfallen, schreibt man im Minutentackt unter seinen ersten Kommentar einen weiteren, noch einen weiteren und so weiter.
Das dabei die geringe intellektuelle Fallhöhe des Schreibenden für jedermann sichtbar wird, scheint Stil und Redundanz eines doch vielfach unter Klarnamen Schreibenden nicht zu beeinflussen.

Hatte man in Zeiten, als Azubis noch Lehrlinge hießen, diese nicht nur zum Brotzeit holen sondern auch zum „Ibidum“ Einkaufen geschickt, braucht man heute niemand zu schicken: Die -zumindest partiellen-„Ibidum“ Zeitgenossen erledigen das von sich aus, indem sie ihre Persönlichkeitsstruktur vor aller Augen ausstellen.

Nicht denunzieren, sondern gesellschaftliche Verwerfungen aufzeigen.

Nach den zuletzt vorgestellten „Einkaufszetteln“ möchten wir von „Bürgersicht.de“ demnächst aberwitzige, hirnlose oder einfach dreiste Kommentare aus den „sozialen“ Netzwerken zusammensuchen, um aufzuzeigen, was da -von Twitter bis Facebook- so alles „drauflos gemeint“ wird.

Dazu benötigen wir IHRE Hilfe.

Natürlich sammeln wir auch selber, doch das Netz ist zu umfangreich, um ohne Hilfe über derartiges in ausreichender Anzahl stolpern zu können.
Bei dieser Aktion soll aber keiner der Kommentatoren/innen an den Pranger gestellt werden. Uns interessieren nur die Texte/Aussagen, der Name des Kommentarschreibers wird unkenntlich gemacht.

SCREENSHOT, wie geht das ?

Sie sind über einen „Aberwitzigen Kommentare“ gestolpert, der in diese Sammlung passen könnte? Mailen sie uns doch einen Screenshot davon. (Sofern sie kein spezielles Programm dafür auf ihrem Computer haben, einfach am PC die Taste [Druck] oder [Print Screen] auf Ihrer Tastatur drücken. Jetzt nur noch das im Zwischenspeicher liegende Bild in ein Bildbearbeitungsprogramm einfügen und speichern.

E-Mail mit Bild senden an redaktion@bürgersicht.de

Was suchen wir? Hier noch einige Beispiele:

Auf seinem twitter- Acount postete CDU-Generalsekretär Peter Tauber die Meldung, seine CDU habe sich ins Wahlprogramm das Thema Vollbeschäftigung geschrieben. Darauf entwickelte sich dies: (Nicht anonymisiert, da durch Pressemeldungen bekannt)

(Nachfolgend wird nur die männliche Form für Forist benutzt)
Oder die merkwürdige, einer Karl-Theodor zu Guttenberg Plagiats-Medaille würdigen Verteidigung eines Foristen, der auf den Vorhalt, er habe in seinem Kommentar Kompetenz vorgetäuscht, in dem er bei einem Online-Medium Wort für Wort abgeschrieben habe:

Oder, es scheint ein Fall von Schulversagen vorzuliegen, reklamiert ein Forist unter einer Debatte über „Parkgebühren an einer Klinik“ etwas, was man womöglich bei der Abfassung der UN-Menschenrechtscharta übersehen hatte:

Ja, in unserer Gesellschaft geht es nicht so gerecht zu, wie es sich mancher erträumt. Doch das heißt doch nicht, dass wir uns untereinander wie die Axt im Walde aufführen müssen. Sicher, der eine oder andere Kommentar besitzt weder geistige Tiefe noch eine an der Sache ausgerichtete Einlassung, strotzt zuweilen vor Unkenntnis zu einem durchaus allgemein bekannten Sachverhalt. Aber deshalb jemand verbal gleich mit dem nackten Arsch ins Gesicht zu springen?

Kritik geht immer auch sachlich, manchmal sogar intelligent. Ohne zu beleidigen, ohne jemand herabzuwürdigen. Einfach Hirn einschalten und auf den Geistesblitz warten. Wenn der partout nicht kommen will, Finger weg von der Tastatur und eben partout nicht kommentieren.

Keine Ahnung ob man mit einer Sammlung der „aberwitzigsten Kommentare“ ein Umdenken anstoßen kann. Wir bei „Bürgersicht.de“ wollen zumindest einen Versuch dazu unternehmen.

In diesem Sinn wünschen wir ein schönes Weihnachtsfest und ein überaus erfolgreiches 2018.
(Auch beim Finden so mancher merkwürdiger Kommentare)

Über Bernd Schuhböck

Nicht nach heutigen, jedoch nach den Maßstäben der Ära Willy Brandt politisch eher linksliberal. Wer ihn missverstehen möchte, nennt ihn einen Sozialromantiker. Wer ihn kennt, wertkonservativ und mit zu viel Ethos für einen Bayer. Der Mann für´s kommunale, soziale oder sonstwie politische. Oder für Themen, für die sich keiner fand, der sie aufgreifen wollte.

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